Private Akkreditierungsagenturen – Geld machen auf Kosten der Studierenden

Die Qualität des Studiums muss wieder Vorrang vor profitorientiertem Bestreben privater Agenturen haben. Den NRW Jusos liegt die Qualität des Hochschulstudiums am Herzen. Per Gesetz sind private Akkreditierungsagenturen zur Bewertung von Studiengängen beauftragt. Durch dieses Verfahren sehen wir jedoch viel mehr eine Gefährdung der Qualität des Hochschulstudiums als eine Sicherung dieser. Die Art der Durchführung von Programmakkreditierung und Systemakkreditierung ist minderwertig im Verhältnis zur Wichtigkeit der dahinter stehenden Aufgabe, die Qualität der Studiengänge in Deutschland zu sichern. Das Akkreditierungsverfahren muss ausgebaut werden. Alle Änderungen müssen sich in den „Regeln für die Akkreditierung on Studieng ngen und für die Systemakkreditierung“ wieder finden. Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass über die Studierbarkeit eines Studienganges ein Urteil gefällt wird, wenn sich das Verfahren zur Zeit wie folgt darstellt:

1.) Die Begründung für oder gegen eine Akkreditierung sich auf unzureichende Indizien stützt
2.) Entscheidungen in einem nicht-öffentlichen Kreis privater Interessenten getroffen werden
3.) Die Begehung der Universitäten (Dauer z.Z. 2 Tage) nicht repräsentativ 6 Semester eines Bachelor-Studienganges darstellen kann.

Wir fordern eine detaillierte Datenerhebung, wie sie etwa durch folgende Maßnahmen erreicht werden kann:

A.) Eine Datenerhebung vor Ort sollte sich über einen Mindestzeitraum erstrecken, sodass sich eine Begehung in einem Zeitraum von drei Monaten jeweils einmal monatlich wiederholt oder der zur Verfügung stehende Zeitraum einmalig vergrößert wird (etwa zwei Wochen).
B.) Gespräche und Befragungen zur Informationserfassung sollten nicht nur mit subjektiv betroffenen Studenten/Dozenten des jeweiligen Fachbereichs geführt werden. Außerdem sollte allem voran eine Aufklärungsarbeit zum Zweck einer Programmakkreditierung geleistet werden, aus der hervorgeht, dass alle beanstandeten Probleme lediglich zur Verbesserung der Gesamtstudiensituation dienen.
C.) Zusätzlich zum derzeitigen Verfahren könnte man zu dem eine Umfrage per Fragebogen durchführen, der zu einer breiteren Informationsbeschaffung gleichzeitig die Einschätzung Studierender verschiedener Semester einholt und transparent ausgewertet wird.

Wir verlangen ein repräsentatives, transparentes und zielführendes Verfahren, dass nicht von privaten Interessen dominiert wird und den hohen Stellenwert des Hochschulstudium dauerhaft sichern kann. Langfristig muss das Akkreditierungswesen zugunsten einer zentralen, staatlichen Prüfungsorganisation überwunden werden.