Kulturelle Bildung für junge Menschen fördern

Wir fordern den kostenlosen Eintritt für alle Menschen in alle kulturbildenden Institutionen. Andere europäische Länder zeigen uns wie es geht. In England verlangen beispielsweise öffentliche Museen seit 2001 keinen Eintritt mehr und konnten so die Besucher*innenzahlen um 20% steigern. In Frankreich ist der Zugang in Museen bis zum 26 Lebensjahr für alle EU-Bürger*innen gratis und in Italien ist der Besuch am ersten Sonntag im Monat kostenlos. Lasst uns von Europa lernen!

In den vergangenen 1 ½ Jahren sind es die jüngeren Generationen gewesen, die sich während der Pandemie solidarisch gezeigt haben. Allerdings ist Solidarität keine Einbahnstraße. Kinder und Jugendliche haben viel Zeit verloren. Sei es, dass man Bildungseinbußen hinnehmen musste oder sich in der eigenen Persönlichkeit nicht, wie gewohnt weiterentwickeln und partizipieren konnte, wie es vor der Pandemie möglich war. Die Pandemie hat die sozialen Verwerfungen in unserem Land, wie in einem Brennglas aufgezeigt. Aus dem Grund müssen wir alles daransetzen, diese sozialen Ungerechtigkeiten zu beseitigen und rückgängig zu machen. Kulturelle Bildung ermöglicht es eigene Stärken und Interessen zu entwickeln, die Perspektive zu wechseln, eine eigene Identität zu entwickeln, wie auch Unterschiedlichkeit kennenzulernen und als vielfältige Normalität zu akzeptieren. Zudem bietet es die Möglichkeit die Welt hinsichtlich ihrer historischen Zusammenhänge und der komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Darauffolgend soll es dazu anleiten die Welt kritisch zu betrachten sich kritisch und kreativ mit dem kulturellen Erbe, der gegenwärtigen Situation und der Zukunft auseinanderzusetzen, um diese nachfolgend zum positiven verändern zu können.

Bislang sind es nicht gerade die Jugendlichen, die in die Museen drängen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen Bedarf es einer besseren Zielgruppenansprache, auf der anderen Seite ist es eine soziale Frage, ob junge Menschen, die wesentlich weniger Geld zur Verfügung haben, dieses proaktiv für kulturelle Bildung ausgeben wollen.

Wir möchten diese Hürden beseitigen. Allen jungen Menschen soll hierbei Teilhabe ermöglicht werden. Die soziale Herkunft darf keine Rolle spielen. Kommunen müssen als Träger ihrer Museen vom Land entsprechend finanziell unterstützt werden, damit es zu keinen Einsparungen in anderen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge kommt.