Ende mit der Kettenduldung

In Deutschland leben über 200.000 Menschen, in NRW über 60.000 Menschen mit dem Aufenthaltsstatus der Duldung. Diese Menschen sind wegen Krieg und/oder Verfolgung aus ihrer Heimat geflohen. Viele dieser Menschen leben mittlerweile seit acht oder mehr Jahren in Deutschland. Ihre sozialen
Kontakte finden sie nicht mehr in ihrer alten Heimat, sondern hier in Deutschland. Ein Großteil der jüngeren Geduldeten sprechen nicht die Sprache ihres Flüchtlingslandes, sie sind hier zur Schule gegangen und haben ihre Freunde hier. Dennoch sollen sie weiterhin jederzeit abgeschoben werden können, obwohl sie in Deutschland bleiben wollen. Sie wollen hier lernen, arbeiten und leben. Ihr Duldungsstatus ermöglicht dies ihnen jedoch nicht. Die Hürden für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland sind enorm hoch: So müssen sie u.a. die Bestreitung ihres eigenen Lebensunterhaltes nachweisen können. Wer geduldet ist, findet jedoch nur schwer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und kann entsprechend die notwendige Bedingung nicht erfüllen. Geduldete werden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Sie dürfen oftmals die Grenzen der Gemeinde und nicht die Grenze des Bundeslandes in dem sie Leben nicht übertreten, tun sie dies doch, droht ihnen die Vorbestrafung und Abschiebung.

Hier geblieben!

Wir fordern eine Ende der Kettenduldung. Wer länger als fünf Jahre in Deutschland mit dem Status der Duldung lebt, soll zwingend eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.

Abschiebung Unzumutbar!

Wir fordern ebenso eine Anpassung der Zumutbarkeitsregelung. Abgesehen von einer schweren Krankheit müssen „sonstige Gesichtspunkte“, die „die Ausreise unzumutbar erscheinen lassen können“ stärker auslegbar sein. Neben dem langjährigen Aufenthalt gehören auch Familienzusammenhänge dazu. Die UN-Kinderschutzkonvention wurden in Deutschland nun endlich auch für alle Kinder die hier leben anerkannt. Eine Abschiebung von Eltern oder Großeltern muss unter Berücksichtigung des Kindeswohls damit als unzumutbar eingestuft werden.