Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Miete nicht. Für mehr bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen!

Junge Menschen in Ausbildung sind in erheblichem Maße von fehlendem Wohnraum, steigenden Mietpreisen und Fehlentwicklungen auf dem Wohnungsmarkt betroffen.
Die Situation ist in einigen Städten aber auch im weiteren Umland und den umliegenden Kommunen dieser Uni-Städte inzwischen so verheerend, dass sich Jugendliche aus Familien mit geringen Einkommen gegen ein Studium oder eine Ausbildung in ihrer Wunschstadt entscheiden. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen nötig.

Wir fordern, dass die Kommunen und Städte in NRW das Heft des Handelns übernehmen und die Schaffung von Wohnraum für Studierende und Auszubildende nicht den freien Marktkräften überlassen. Trotz des eklatanten Flächenmangels, besonders in den Großstädten, müssen die Städte aktiv werden und Vorkaufsrechte nutzen. Wenn nötig, sind Enteignungen zu prüfen und durchzuführen. Gemeinnützige Wohnheime müssen im universitären Umfeld oder für Azubis in direkter Nähe zu Ausbildungs- und Arbeitsstätten entstehen.

Besonders die Universitätsstädte in NRW sollten sich klar gegen Service-Living- Apartments positionieren. Diese radikalen Auswüchse des Marktes, die nur noch
von jungen Menschen mit hohem Einkommen oder aus reichem Elternhaus bezahlbar sind, treiben Gentrifizierungsprozesse voran und ermöglichen uni- und
ausbildungsnahes Wohnen nur noch für die Elite.

Die Kommunen und Städte in NRW sollen Anlaufstellen für Beratung zum Thema Wohnen für Studierende und Azubis schaffen, um unabhängig über verschiedene Wohnangebote und Förderungsmöglichkeiten zu beraten. Dabei sind auch Angebote nach § 13. Abs. 3 SGB VIII, besser bekannt als Jugendwohnen, zu bedenken. Diese werden vom Staat gefördert, sind aber zeitgleich vielen jungen Menschen kein Begriff. Ein Marketing für diese Angebote kann junge Menschen motivieren für ihre Wunschausbildung an einen neuen Ort zu ziehen und somit freie Lehrstellen zu besetzen.

Auch junge Menschen in schulischer Berufsausbildung haben ein Recht darauf, ihren Wohnort selbst zu bestimmen. Aktuell entfällt bei einer solchen Ausbildung
der Anspruch, sobald sich eine entsprechende Schule in zumutbarer Umgebung des Elternhauses befindet. Um bei bereits volljährigen Menschen nicht weniger freie Entscheidungen als Studierenden oder betrieblichen Auszubildenden zu gewähren, soll BAföG unabhängig vom Elternhaus gewährt werden.

  • Deswegen fordern wir:
  • Vorkaufsrechte zum Bau von gemeinnützigen Wohnheimen nutzen
  • Ein Förderprogramm von Land und Bund zum Ankauf von Grundstücken und dem Bau von Wohnheimen.
  • mehr Marketing für gemeinnützige Wohnheime
  • Beratungsstelle für studentisches & Azubi-Wohnen
  • BAföG für Schüler*innen und Auszubildene muss unabhängig vom Wohnort der Eltern sein