Mutti gib ma’ Geld – Für sozial gerechte Teilhabemöglichkeiten in Verband und Partei

Die SPD und damit auch die Jusos sind traditionell aus der Arbeiter*innenbewegung erwachsen. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass unsere Partei- und Verbandsstruktur schon lange im Kern akademisch geprägt ist. Die in der Gesellschaft herrschende soziale Ungleichheit macht auch vor unserem Verband keinen Halt.

Die vermeintliche Offenheit, die sowohl unsere innerverbandlichen Angebote, als auch die Angebote der Mutterpartei zu haben vermögen, ist bei weitem nicht für alle Jusos spürbar. Berlinfahrt hier, Kommunalakademie da, ach und dann noch kurz als Gast zum Buko. Teilhabe, Weiterbildung und Netzwerk kosten in einem Jahr schnell mal ein paar hundert Euro. Die Jusos sind der Mutterpartei hier an vielen Stellen schon ein paar Schritte voraus. Dort wo es bei uns Fahrtkostenerstattungen oder frei wählbare Beitragshöhen für Veranstaltungen gibt, fehlt bei den Veranstaltungen der SPD jedwede Unterstützung. Und die haben vor allem die jungen Menschen im Verband nötig, denn das was andere Genoss*innen, die seit Jahren oder Jahrzehnten im Berufsleben stehen, finanziell, ob nun während des Wahlkampfes oder auch bei Weiterbildungsangeboten stemmen können, ist weit weg von der Realität von Studierenden oder Azubis.

An einigen Stellen greifen uns auch unsere Unterbezirke und Kreisverbände unter die Arme, und diese Unterstützung wollen wir gar nicht schmälern, jedoch können sich diese finanzielle Unterstützung auch nur finanziell gut aufgestellte UBs und KVs leisten. Das sind zumeist die, die bei den Wahlen gut abschneiden. Da sieht’s dann im ländlichen Raum oder in schwarzen Städten und Landkreisen zu Teilen sehr leer in den Kassen aus und es bleibt wenig bis gar kein Geld, um die Jusos überhaupt in  ihrer regulären Arbeit zu unterstützen.

Deshalb fordern wir: Eine finanzielle Entlastung der Unterbezirke und Kreisverbände bei der Unterstützung der Jusoarbeit sowie der individuellen Förderung und Unterstützung der Mitglieder durch den Landesverband und die Bundespartei.

Wir haben kein Geld, das ist auch uns Jusos klar. Wir sind jedoch der Meinung, dass das Sparen bei der Arbeit der Juso Gliederungen langfristig dazu führen wird, dass wir schlechter bei den Wahlen abschneiden. Junge Kandidierende fahren bessere Ergebnisse ein, das hat auch die Wahlanalyse der NRW SPD eindeutig gezeigt. So befinden wir uns in einem Teufelskreis, der weder der SPD, noch den Jusos dienlich ist.

Wir fordern:

  • Eine Fahrtkostenerstattung, sowie eine Tagespauschale (0,30€/km & Bahntickets) für Fahrten die für Wahlkampf, Parteitage und Weiterbildung anfallen
  • Eine Übernahme der Kosten bei Hospitanzen und Weiterbildungen der Partei (Bundestag, SGK, Parteischule, etc.)
  • Eine flächendeckende Lösung, statt Flickenteppich!
  • Eine Entlastung der UBs & KVs durch Landes- und/ oder Bundesmittel