Politikunterricht in der Schule stärken

Die NRW Jusos fordern den Gesellschafts- & Politikunterricht in allen Schulformen stärker zu gewichten, um der Jugend politisches Geschehen auf einfache Art näher zu bringen. Einerseits soll die Wochenstundenzahl erhöht werden, andererseits soll die inhaltliche Gestaltung des Politikunterrichts grundlegend verändert werden. In den Lehrplänen und in der Praxis im Schulalltag spielt die politische Bildung kaum eine Rolle. Um Politik den Schüler*innen näher zu bringen, eignen sich praktische Lernmethoden, wie etwa Planspiele, die das theoretische Wissen auf ein festes Fundament bringen sollen. Dafür müssen auch Lehrer*innen pädagogisch besser ausgebildet werden. Im Studium muss Methodik, wie Politik lebensnah vermittelt werden kann, eine größere Rolle spielen. Gleichermaßen sollten Lehrer*innen neben bundespolitischen und landespolitischen Themen auch auf kommunalpolitische Ereignisse eingehen. Dies ist besonders wichtig, da junge Leute zu Kommunalpolitik oftmals ein besseren Zugang haben. Dabei kann auch das Zusammenspiel von (Kommunal-)Politik auf der einen Seite und Verwaltung auf der anderen Seite erläutert werden.

In der politischen Bildung sollte auch die Politik selbst mehr in die Verantwortung genommen werden. Die Politiker, besonders Ratsmitglieder*innen oder Bezirksvorsteher*innen, sollen offensiv an die Schulen herantreten, um die Politik aus der Praxis heraus näher zu bringen. Und letztlich darf es nicht auf den Ausbau des Politikunterrichts und der poli­tischen Bildung beschränkt bleiben, wenn wir darüber hinaus auch eine stär­ke­re politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erreichen wollen, denn dies lässt sich nicht in einem Abwasch erledigen. Diese Beteiligung er­schöpft sich nicht darin, Kinderstube für „erwachsene Politik“ zu sein, denn das wä­re ein Fehlschluss. Beteiligung hat einen Selbstzweck, wenn auch politische Bil­dung und die Förderung eines demokratischen Bewusstseins ein positiver Ne­ben­effekt davon sein können. Ziel muss es sein, die Umverteilung von Ein­fluss­möglichkeiten und Freiräumen innerhalb der Gesellschaft voranzutreiben: Von der Gestaltung der öffentlichen Infrastruktur, wie beispielsweise Spiel- und Sport­plätzen, über den konkreten Einfluss auf die gesellschaftlichen Bil­dungs­angeboten in Schulen und Kitas, direkte Mitbestimmung in politischen Gre­mien, wie Ausschüssen oder Parlamenten, bis hin zur vollkommen eigen­stän­di­gen Organisation von für sie bestimmte Räumen und Zentren