Tierversuche und Tierleid in der Forschung möglichst ein Ende setzen

Tierversuche sind wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen Tiere eingesetzt werden, um Erkenntnisse für medizinische und biologische Fragestellungen zu gewinnen. Sie haben für viele Fragestellungen zweifelsfrei einen hohen Nutzen. Jedoch ist die Zucht, der unfreiwillige Einsatz für Versuche und die schlussendliche Tötung von empfindungsfähigen Lebensformen ethisch bedenklich.

Zurzeit gibt es vielversprechende Alternativen zu Tierversuchen, so gibt es zum Beispiel gezüchtete menschliche Organmodelle (Organoide), künstliche Haut oder Computersimulationen, an denen Auswirkungen getestet oder vorhergesagt werden können.

Hierbei muss das Ziel sein, dass Alternativmodelle eine gleichwertige bzw. bessere Übertragbarkeit auf den Menschen als Tierversuche garantieren. Dennoch benötigt die Forschung weiterhin gewisse Zeit, denn auch wenn der Name es impliziert, handelt es sich bei Organoiden nicht um eine genaue Abbildung eines Organs im lebenden Organismus. Begrüßenswert ist, dass seit einiger Zeit Tierversuche genehmigt werden müssen und in diesem Prozess dargelegt werden muss, warum sie alternativlos sind. Die jahrzehntelange staatliche Förderung für die Erforschung von Alternativen, hat dazu beigetragen, dass wir heute echte Alternativen in greifbarer Nähe haben. Nicht nur das, eine bessere ist, dass seit einiger Zeit Tierversuche genehmigt werden müssen und in diesem Prozess dargelegt werden muss, warum sie alternativlos sind. Die jahrzehntelange staatliche Förderung für die Erforschung von Alternativen, hat dazu beigetragen, dass wir heute echte Alternativen in greifbarer Nähe haben und absehbar in immer größeren Bereichen ohne Tierversuche auskommen können. Nicht nur das, eine bessere Übertragbarkeit bedeutet, dass wir vor einer neuen Epoche der Forschung stehen. Diese schöne Entwicklung möchten wir noch weiter beschleunigen.

Um das Ziel der tierversuchsfreien Forschung zu erreichen, müssen zwangsweise für die Entwicklung der Alternativmodelle Tierversuche durchgeführt werden. Dies ist nicht optimal, aber ein notwendiges Mittel. Nichtsdestotrotz muss deutlich überprüft werden, ob die bereits bestehenden Alternativmodelle im Bereich der Medikamententestung den verpflichtenden Tierversuch vor der klinischen Studie am Menschen ersetzen können. So könnten bereits kurzfristig Tierversuche reduziert werden.

Im Bereich der Grundlagenforschung muss differenziert werden. Viele Tierversuche sind ohne erwartbare negative Konsequenzen für die Tiere, wie zum Beispiel die Beobachtung für welche Futterquellen sich frei lebende Tiere entscheiden.

Ein Bereich, in welchem schon jetzt Tierversuche deutlich reduziert werden können, ist der der schulischen und universitären Ausbildung. So sollten im Kontext dieses Bereiches Tierversuche repräsentativ von der lehrenden Person durchgeführt werden, um das Wissen an die Auszubildenden und Studierenden zu vermitteln.

Daher fordern wir:

  • Es muss geprüft werden, inwiefern bereits bestehende Alternativmodelle im Rahmen der Medikamentenzulassung gleichwertig oder besser funktionieren, um die Möglichkeit abzuwägen, den verpflichtenden Testschritt der Medikamente an Tieren zu ersetzen, sodass die klinische Testung an Menschen ohne Tierversuch auskommt.
  • Die Förderung für die Entwicklung von Alternativen in Deutschland soll von derzeit durchschnittlich ca. 5 Millionen Euro jährlich auf 20 Millionen Euro jährlich erhöht werden. Auch die Laborarbeit ohne Tierversuche während des Drug Screenings, ist oft mit Tierleid verbunden. Es benötigt eine höhere Förderung von tierfreien Methoden.
  • Das Ideal muss sein, in der Grundlagenforschung langfristig keine Tierversuche, bei denen Qual oder ein vorzeitiger Tod zu erwarten sind, durchzuführen. Auf dem Weg dorthin soll die Entwicklung von Alternativen für verbleibende Forschungsbereiche zusätzlich gefördert werden, bis keinerlei solcher Versuche mehr gemacht werden.
  • Im Kontext der schulischen und universitären Lehre sollen Tierversuche von Lehrenden repräsentativ durchgeführt werden.