Unabhängige und kritische Auseinandersetzung mit Wirtschaft in Schulen

In den letzten Jahren hat das Themenfeld „Wirtschaft“ verstärkt Einzug in den Unterreicht quer durch alle Schulformen gehalten. Meistens wird es im Politik- oder Sozialwissenschaftsunterricht eingebettet. Selten als eigenes Fach. Interessensverbände und Unternehmen versuchen durch kostenlose Werbebroschüren und vorgefertigte Unterrichtsentwürfe und -materialien Einfluss auf die Ausrichtung des Politik-/Sowi-Unterrichts zu nehmen. Ein besonders negatives Beispiel bildet die Initiative Neue Soziale Markwirtschaft (INSM), die mit einem großen Internetangebot viele Unterrichtsentwürfe und Materialien kostenlos mit wenigen Klicks bereitstellt. Hierbei wird eine klar neoliberale Ideologie verkauft und durch entsprechend suggestive Beispiele unkritisch verfestigt.
Die Schüler_innen müssen neutral v.a. über das Thema Wirtschaft informiert werden, um eine mündige und kritische Denkweise entwickeln zu können.
Wir fordern daher die Landesregierung auf, sich klar für einen neutralen Sowi- bzw. Politikunterricht einzusetzen. Die Lehrer_innen müssen aktuelles und politisch ausgewogenes Material durch das Land bereitgestellt bekommen. Entsprechende Angebote könnten auch in der Zusammenarbeit mit der Landeszentrale oder der Bundeszentrale für politische Bildung oder in Kooperation mit Hochschulen entwickelt werden. So könnten diese Stellen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammentragen und entsprechend reflektiert auswerten. Im Falle von Planspielen (z.B. Börsenspielen von Banken) ist eine kritische Reflexion des Stoffes Voraussetzung für eine Behandlung im Unterricht.