Lebensmittelverschwendung

Jedes Jahr landen alleine in Deutschland mehr als 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. [1] Global entstehen jährlich ca. 4 Gigatonnen CO2-Äquivalent an Emissionen durch Lebensmittelverschwendung. [2]

Dieses schadet unserem Klima und stellt eine massive Ressourcenverschwendung dar. Besonders in den reichen Ländern wird überproportional viel verschwendet. Das Gesetz der Bundesregierung aus dem Jahr 2018 gegen Lebensmittelverschwendung ist wenig mehr als eine Interessenbekundung, dass man dieses Thema ernst nehmen wolle. [3] Es fehlen konkrete Maßnahmen und das Ziel, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Dies soll erreicht werden durch Gremien in den verschiedenen Sektoren (Landwirtschaft, Einzelhandel, Gastronomie und Verbraucher). Allerdings ist das Zeitfenster viel zu groß und schließt bizarrerweise Vereine und andere Organisationen, die sich mit Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen, nicht mit ein.   Dies zeugt von einem absoluten Unverständnis der Realität dieses Themas. Verbände, wie die Tafeln, Foodsharing etc. setzen sich aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung ein und werden in diesem Gesetz ignoriert.

Wir fordern daher:

  • ein Verbot von Lebensmittelverschwendung. Das Vernichten oder Wegwerfen von Lebensmitteln wird für den Lebensmitteinzelhandel unter Strafe gestellt. Stattdessen sollen die Lebensmittel zur Verteilung oder (weiter-)verwendung an Tafeln oder gemeinnützige Organisationen gespendet werden. Die gespendeten Lebensmittel können dabei bis zu einem gewissen Anteil von der Steuer abgesetzt werden. Gleichzeitig müssen bürokratische Hürden zum Spenden von Lebensmittel abgebaut werden.
  • , dass die Aneignung entsorgter Lebensmittelabfälle von der Strafverfolgung ausgenommen wird. Beispielsweise indem solche Lebensmittelabfälle als herrenlose Sachen definiert werden.
  • Großküchen, Mensen, Restaurants und sonstige Anbieter*innen zubereiteter Speisen werden dazu verpflichtet Lebensmittel, die andernfalls entsorgt würden, stark vergünstigt (Verpackungspreis) oder kostenlos anzubieten, sofern eine interne Weiterverarbeitung ausgeschlossen ist. Neben dem eigenständigen Anbieten können die Produzent*innen alternativ mit Organisationen gegen Lebensmittelverschwendung wie Tafeln, foodsharing oder to-good-to-go kooperieren. Zudem sollen lokaler Bezug und Produktion gefördert werden, da so der CO2-Fußabdruck der angebotenen Lebensmittel drastisch reduziert wird.

[1] BMEL.de: Lebensmittelabfälle in Deutschland [Zuletzt aufgerufen am 15.08.21]

[2] WRI’S Climate Date Explorer (4)

[3] BMEL.de: Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung [Zuletzt aufgerufen am 15.08.21]