Verbot von Nano-Silber in Konsumprodukten

Wir Jusos fordern ein Verbot von Nano-Silber in allen Konsumprodukten. Silber besitzt eine stark antimikrobielle Wirkung und spielt daher in der Medizin eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. Inzwischen werden jedoch ohne Notwendigkeit auch zahlreiche Alltagsprodukte wie etwa Zahnbürsten, Textilien, Frischhalteboxen, Deodorants und Reinigungstücher mit den winzigen Silberteilchen ausgerüstet. Hiervon können Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen. Auch könnte die medizinische Verwendbarkeit durch den Masseneinsatz von Nano-Silber in Alltagsprodukten gefährdet werden. Bekannt ist, dass Silber hoch giftig für Wasserorganismen ist. Risiken für die menschliche Gesundheit sind nicht ausreichend geklärt und können nicht ausgeschlossen werden, zumal Nanopartikel in der Lage sind, natürliche Schutzbarrieren (Zellwände; Blut-Hirn-Schranke) zu passieren. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass Krankheitserreger bei einer anhaltenden, breiten Anwendung Resistenzen gegenüber Nano-Silber entwickeln könnten. Dann wäre dieser Stoff für wichtige medizinische Anwendungen nicht mehr einsetzbar. Auch aus Gründen des Ressourcenschutzes sollte auf den überflüssigen Einsatz des Edelmetalls in Alltagsprodukten verzichtet werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat erst kürzlich dazu geraten, aufgrund der unbekannten Risiken für die Gesundheit auf Produkte mit Nano-Silber zu verzichten. Auch das Umweltbundesamt (UBA) mahnte bereits 2009 an, den Eintrag von Nano-Silber in die Umwelt zu minimieren. Bisher gibt es jedoch keine spezifischen Regelungen, die die breite Verwendung von Nano-Silber in Alltagsprodukten einschränken. Auch eine Kennzeichnungspflicht besteht bisher nicht. Lediglich in Kosmetika muss der Gebrauch von Nanopartikeln ab 2013 gekennzeichnet werden