Deutschlandstipendien oder die Kaderschmiede der Unternehmen!

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht: „Das Deutschlandstipendium werden wir mit der Zielmarke von zwei Prozent der Studierenden in dieser Legislaturperiode fortführen.“ Das bedeutet bis 2017 sollen 2 Prozent der Studierenden in Deutschland monatlich mit 300 Euro gefördert werden. Dieser Betrag setzt sich zum einem aus 150 Euro Bundesmittel und zum anderem aus 150 Euro durch private Förderer zusammen. Diese Förderer können Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen sein, die explizit von den Hochschulen angeworben werden müssen. In den meisten Fällen Unternehmen, die schon bereits mit den Hochschulen kooperieren. Begünstigt durch dieses Stipendium werden die Besten der besten Studierenden und wer das ist entscheidet alleine die Hochschule. Neben überzeugenden Noten sollen bei der Vergabe des Stipendiums auch gesellschaftliches Engagement und besonders persönliche Leistungen berücksichtigt werden. In der Praxis wird das aber nicht umgesetzt, schon alleine wegen der Flut der Bewerbungen. Aufgrund der aufwändigen Vergabeverfahren der Hochschulen versacken ca. 40 Prozent der Fördermittel zusätzlich in Verwaltungsaufgaben. Die Unternehmen sehen es für sich als Chance die Eliten ihres jeweiligen Fachbereiches frühzeitig an ihr Unternehmen zu binden. Dieses kann z.B. durch Veranstaltungswochenenden, Austauschprogrammen oder Praktika im eigenen Unternehmen ausgeweitet werden. Die Förderung der Frauen wird dabei weitestgehend ignoriert. Ebenso werden nur Studierende aus industriell relevanten Studiengängen gefördert. An 120 Hochschulen in Deutschland werden sogar keine Stipendien vergeben, weil die Unternehmen gar nicht daran interessiert sind mit diesen zusammenzuarbeiten. Eine so einseitige Elitenförderung der Hochschulbildung wird von uns verurteilt. Daher fordern wir NRW Jusos die sofortige Abschaffung der Deutschlandstipendien! Die staatlichen Mittel sollen zur Verbesserung des BaföG eingesetzt werden. Zusätzlich ist die einseitige Förderung von Fachbereichen durch Großunternehmen kritisch zu betrachten.