Wir brauchen die Übernahmegarantie!

Viele Auszubildende wissen bis kurz vor Ende ihrer Ausbildung nicht, wie es für sie nach der Ausbildung weiter geht. Nach dem Ausbildungsreport 2011 der DGB Jugend sind dies rd. 67 % der Auszubildenden. Das heißt, kurz vor Ende der Ausbildung müssen sich diese jungen Menschen nicht nur auf die Abschlussprüfungen vorbereiten, sondern gehen auch noch mit einer ziemlichen Unsicherheit, was ihre berufliche Zukunft angeht, auf das Ende ihrer Ausbildung zu. Dabei ist gerade für junge Menschen eine sichere Zukunftsperspektive von hoher Wichtigkeit. Immer weniger Auszubildende werden nach ihrer Ausbildung von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen und müssen sich um eine Anschlussbeschäftigung bemühen. Viele von ihnen erhalten keine Beschäftigung in ihrem erlernten Beruf, sondern müssen eine Tätigkeit außerhalb ihres erlernten Berufes ausüben. Ein Drittel derjenigen, die ihre Ausbildung beendet haben müssen sich anschließend arbeitslos melden. Das auch eine Ausbildung kein Garant mehr für einen guten Start ins Berufsleben ist zeigt, dass 10 % auch noch drei Jahre und 9 % auch noch sechs Jahre nach ihrer Ausbildung arbeitslos sind. Fast schon schizophren wirkt dagegen, dass die Betriebe gleichzeitig fehlende Fachkräfte bemängeln. Den Betrieben muss klar sein, dass eine Übernahme der eigenen Auszubildenden auch eine lohnende Investition in die Zukunft ist und gleichzeitig zeigen sie damit auch ihre Wertschätzung gegenüber ihren eigenen Auszubildenden. Jeder steht in der Pflicht seinen Bedarf an Fachkräften selber auszubilden. Aber die meisten Betriebe argumentieren damit, dass eine Übernahme zu teuer sei und eine Fachkraft immer noch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, als eine ungelernte Kraft. Weil wir wollen, dass alle Auszubildenden in eine sichere berufliche Zukunft blicken, unterstützen wir die Gewerkschaften in ihrer Forderung nach einer Übernahmegarantie in allen Betrieben und im öffentlichen Dienst!