Inklusion konsequent gestalten!

Inklusion in der Schule und öffentlichen Einrichtungen und Vereinen muss konsequent gestaltet werden und darf nicht bei Symbolik aufhören. Dafür sind folgende Schritte umzusetzen:
1. Lehrerinnen und Lehrer, Betreuerinnen und Betreuer, Pädagoginnen und Pädagogen, Sportleiterinnen und Sportleiter müssen durch Fortbildungen auf ihr neues Aufgabenspektrum vorbereitet werden. Ängste müssen abgebaut und Möglichkeit im Bereich der individuellen Förderung und der Einbindung aller Schülerinnen und Schüler aufgezeigt werden.
2. Studierende der Lehramtsstudiengänge sowie Referendarinnen und Referendare müssen in ihrer Ausbildung auf die neuen Zusammensetzungen ihrer Schüler(innen)schaft vorbereitet werden. Die Lehramtsausbildung muss den Themenbereich Inklusion zum Pflichtprogramm machen und somit auch die Kompetenzen der angehenden Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich der individuellen Förderung und des Umgangs mit einer heterogenen Schüler(innen)schaft
frühzeitig entwickeln. Ebenso muss auch in anderen Bereichen auf ein konsequentes Umsetzen von Inklusionsmaßnahmen gedrängt werden. So ist es wichtig, dass in öffentlichen und privaten Einrichtungen, sowie in Vereinen das Thema offensiv angegangen wird und auch hier Aus- und Fortbildung von Seiten der öffentlichen Hand gefördert wird.
3. Die LehrerInnenstunden und der Klassenfrequenzwert sollten in inklusiven Schulen deutlich geringer sein. Darüber hinaus sollte das Teamteaching zur Regel werden. Ein flächendeckender Einsatz von IntegrationshelferInnen muss gewährleistet sein.
4. Alle Lehrkräfte, dazu zählen auch sonderpädagogisch ausgebildete LehrerInnen, SozialarbeiterInnen oder andere Fachkräfte, die dauerhaft in das Unterrichtsgeschehen integriert sind, sollten geschult werden, alle Kinder einer Lehrgruppe qualitativ hochwertig gemeinsam zu unterrichten.
Gemeinsame Planungs-und Nachbesprechungsstunden sollten in die Stundentafel des Personals eingeplant werden.
5. Alle Beteiligten eines inklusiven Systems, dazu zählen die Jusos auch Schülerinnen und Schüler, sollten auch Entlastung erfahren. Dazu gehören unter anderem die Schaffung von Neben- oder Ruheräumen oder auch die Finanzierung ansprechender und sinnstiftender Unterrichtsmaterialien.
6. Inklusion muss ein Bestandteil aller Bildungsbereiche sein. Das heißt: Auch schon im Kindergarten/ in der Kindertagesstätte muss flächendeckend inklusiv betreut werden. Bildung von Anfang an bedeutet Inklusion von Anfang an!
7. Konsequenter Weise muss auch die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher dahingehend verändert werden, dass ein selbstverständlicher Umgang mit Kindern mit und ohne Behinderung fördernd und liebevoll stattfinden kann.
8. Schon jetzt haben die Bezirksregierungen Schwierigkeiten die freien Stellen an Förderschulen mit SonderpädagogInnen zu besetzen. Damit in NRW eine erfolgreiche Inklusion gelingen kann, muss das Land eine Ausbildungsiniative Sonderpädagogik starten. Zusätzlich sollte es wieder Weiterbildungen zur Sonderpädagogin/ zum Sonderpädagogen für Regelschullehrkräfte geben. Nur so ist gewährleistet, dass in Zukunft ausreichend qualifiziertes Personal für die Schulen zur Verfügung steht.
9. Es reicht nicht, wenn Kinder und Jugendliche zwar inklusiv beschult werden, aber keine erwachsenen Identifikationspersonen in Schule und Kindergarten/ Kindertagesstätte vorfinden. Deswegen müssen Arbeitsbereiche für Menschen mit Behinderungen auch an Schulen und Kindergärten/ Kindertagesstätten geschaffen werden. Es darf nicht sein, dass Inklusion nach der Schule aufhört!
10. Private Vereine und Einrichtungen müssen bei erfolgreichen Inklusionsmaßnahmen finanzielle unterstützt werden. So soll sichergestellt werden, dass neben dem öffentlichen Leben auch in privaten Räumen Inklusion eine Selbstverständlichkeit ist.